In Eugene Gendlins eigenem philosophischen Schreiben entstand ein Prozess , den er später ‚Thinking at the Edge‘ (TAE) nannte: Ein schrittweises Erleben zwischen Focusing und Logik. Sprache ist an sich nicht fixiert. Sie wird stets subjektiv in einem bestimmten Kontext verstanden.
TAE wird inzwischen weitläufig angewandt: von universitären Theorie- und Konzeptbildungen bis hin zu ganz persönlichen Texten.
TAE ist auch ein heiter philosophisches Spiel um Bedeutung von Worten und Sätzen:
- Nichtssagendes in Aussagekräftes verwandeln
- Füllen von leer gewordenen Floskeln (wenn ich mir ein bisschen mehr Zeit nehme: was möchte ich diesem Menschen mit ‚alles Gute zum Geburtstag‘ wirklich sagen?)
- sagen und schreiben, was Sie beruflich oder privat auszudrücken versuchen und spüren, dass in den entstandenen Sätzen immer noch etwas Wesentliches fehlt (wir wissen alle mehr als wir zu sagen wagen).
Erster kleiner Schritt: Wählen Sie ein Thema, das Sie mental und emotional beschäftigt. Fassen Sie in einen Satz, was Ihnen wichtig ist. Statt weiter zu denken, spüren Sie nun das Thema als Ganzes körperlich und lassen so einen Kernsatz entstehen. Der wird erstmal komisch, unverständlich und unlogisch sein. Und doch wird er sich im Wesentlichen so ‚ganz richtig‘ anfühlen. Geniessen Sie erstmal, dass Sie auch aus dem Körper heraus denken können, und beachten Sie, wie unterschiedlich Ihr ‚Kopfsatz‘ und Ihr ‚Körpersatz‘ dasselbe Thema benennen.
Die Schritte dieses TAE Prozesses begleite ich in Kursen und Einzelsitzungen.